Skulptur,  Bildende Kunst

Schweißen: Ein Tauchgang ins Unbewusste

Im Jahre 2022 fand folgendes Interview statt. Auf die Arbeit von Jael Hoffmann wurde ich durch meinen Freund, den deutschen Künstler Günter Ludwig, deren Zusammenarbeit zur Veröffentlichung einer Broschüre mit dem Titel "JAEL arabesque dans le desert" führte, aufmekrsam. Das Interview ist eine faszinierende lange Reise nach Los Angeles und in die kalifornischen Wüsten, wo sie lebt und ihre Skulpturen schafft.

AP: Sie sind eine selbsternannte Metallbildhauerin. Was hat Sie dazu gebracht, mit der Bildhauerei zu beginnen, und woher entspringt die Entscheidung Metal als Hauptmaterial zu nutzen? 

JH: Alles begann mit der Silberschmiedekunst. Während ich Schmuck anfertigte, fing ich eines Tages an, Miniaturskulpturen zu erschaffen. Die Dimensione wuchsen und sehr bald erkannte ich, dass eine große Skulptur nicht so einfach ignoriert werden kann, und wenn es eine relevante Botschaft gibt, dann möchte ich, dass sie in den Raum eindringt.

AP: Bei Ihren jüngsten Skulpturen legen Sie Glas in Ihr Metall ein. Warum ist Glas ein so anregendes Material für Sie, und welche Schwierigkeiten ergeben sich aus der Kombination zweier heterogener Elemente?

JH: Es hat etwas mit der "durchsichtigen" warmen Qualität von Glas neben einem dichten kalten Material wie Metall zu tun. Vor etwa einem Jahr bekam ich eine Menge farbiges Glas geschenkt und liebte es, mit den Effekten zu spielen, die diese beiden sehr unterschiedlichen Materialien aufeinander haben. Ich benutze die Methode der Glasmalerei, um Glas auf Metall zu befestigen, und habe zu meiner Überraschung festgestellt, dass die Verbindung sehr stark ist und über 10 Jahre hält. Die Herausforderung besteht darin, das Metall genau so auszuschneiden, so dass das Glas fest sitzt.   

AP: Sie leben im Osten Kaliforniens zwischen den Bergen der Sierra Nevada und der Wüste. Das ist die natürliche Umgebung, in der Sie Ihre Werke offen ausstellen. Welche Rückmeldung erhalten Sie von den Menschen und den Mitgliedern der lokalen Gemeinschaft, die Ihren Skulpturengarten besuchen? An welche Reaktion erinnern Sie sich, die unvergesslich geblieben?

JH: Ich liebe es, Menschen in meinem Skulpturengarten zu treffen und über Kunst und die Welt zu sprechen. Es gibt zu viele unzählbare Erlebnisse, an denen ich mich erinnere. Eine Person hat sich eine meiner Skulpturen tätowieren lassen, und eine andere sagte mir, dass sie vor dem Besuch des Olancha-Skulpturengartens keine Skulpturen mochte. Ich mag es auch, die Sichtweisen und Geschichten anderer Leute kennenzulernen.

AP: Der Olancha-Skulpturengarten ist ein lebenslanges Projekt. Möchten Sie uns etwas über dieses Projekt erzählen? 

JH: Die Gründung des Olancha-Skulpturengartens begann 2010 mit "The Hitchhiker", der höchsten Skulptur des Gartens (15 Fuß). Der Platz rund um meine Werkstatt reichte nicht mehr aus, und so beschloss ich, die Skulpturen in der Nähe der Autobahn aufzustellen. Eine Beschilderung gab es nie und gibt es auch jetzt nicht, so dass nur Suchende den Zugang finden können. Als Belohnung habe ich eine Skulptur geschaffen, die einen anonymen Gabentausch darstellt.

JH: Anhand von Gegenständen, die ich im Give-Teil der Skulptur finde, weiß ich, dass der Skulpturengarten fast täglich frequentiert wird. Eine meiner Lieblingsskulpturen ist 'Tzu Jan'. Sie basiert auf dem buddhistischen Konzept der ständigen Veränderung, wobei sich unsere inneren und äußeren Erfahrungen gar nicht so sehr unterscheiden. Es handelt sich um eine Figur mit Fischfüßen, Vogelhänden, Berghaar und einem Felsen als Gesicht.

AP: Demnächst wird eine Ausstellung mit Ihren Arbeiten stattfinden. Können Sie uns mehr darüber erzählen?

JH: Die derzeit laufende Ausstellung betrifft meine Arbeiten und die des Malers John Hamilton, und findet in Bishop, CA, im C5 Community Arts Center statt. Etwa 15 meiner Werke sind ausgestellt, eine Mischung aus alten und neuen. Die Größe meiner Skulpturen in dieser Ausstellung variiert von 1bis 6 Fuß Höhe. Ich habe auch abstraktere, spielerische Stücke mit Glaseinlagen in diese Ausstellung aufgenommen. Die meisten meiner Arbeiten sind figurativ, also ziemlich durchdacht, aber ich habe auch Freude daran, mit Formen zu spielen, bis etwas "hängen bleibt".

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Fotos: Mit freundlicher Genehmigung des / © Jael Hofmann 

WENN DIE SCHLAFENDEN FRAUEN WACHEN, BEWEGEN SICH DIE BERGE, Metall, Glas, Olancha Sanddüne San,L: 6' 5 5/8" W: 1' 10" H: 1' 8 7/8"

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