A story to tell

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Es war einmal ein kleines Mädchen, das von Eltern mit jeweils kontroversem kulturellen Hintergrund geboren wurde. Ein Elternteil wuchs auf mit klassischen Büchern, die als Kinderzeitschriften veröffentlicht wurden, hörte moderne griechische Musik und lud Kollegen aus verschiedenen Ländern in sein Haus ein. Der andere Part dagegen war introvertiert, liebte Kunstgalerien und klassische Literatur, Musik sowie Theaterstücke.

Im Esszimmer der Eltern stand ein Bücherregal, komplett aus Holzkisten erschaffen, die einst NATO-Ersatzteile und Munition der Luftwaffe beherbergt hatten. Es ist fast ironisch, dass diese für das Regal von grün zu weiß gestrichenen Kisten, die vormals Waffen trugen, zur Quelle unendlichen Wissens wurden. Alle Bücher wurden tatsächlich gelesen und hoch geschätzt: Gedichte von Konstantin Cavafy, Odysseas Elytis, Kostas Karyotakis oder Romane von Elias Venezis, Ernest Hemingway, Stratis Myrivilis und vielen anderen.

Das erste Buch, das Athina - so heißt das Mädchen - als Vierjährige aus dem unteren Regal nahm, war ein für sie riesig anmutendes Kunstbuch mit grünem harten Einband und goldenen Buchstaben. Titel: "World Encyclopedia Of Art". Jeden Tag hievte sie das schwere Buch aus der Bibliothek, legte es auf den Boden, und reiste dann mit der Kunstevolution durch Zeit und Raum. Im Alter von sechs Jahren hatte Athina sich die Kunst-Kenntnisse eines Erwachsenen angeeignet.

Ihre Mutter war in vielerlei Hinsicht anders als die meisten Mütter der späten 60er- und frühen 70er-Jahre. Und so betrachtete sie ihr kleines Mädchen als vorzügliche Begleitung bei Besuchen in Kunstgalerien und Museen. Jeder Gang ins Zentrum von Athen endete mit dem Besuch von Kunstgalerien. Athina war begeistert. Was sie in dem großen grünen Buch der Kunst gelesen und gesehen hatte, wurde real.

Ihre größte Liebe galt der "Ora"-Kunstgalerie des armenischstämmigen Malers Asantour Baharian sowie den Galerien "Polyplano" und "Nees Morfes". In "Nees Morfes" sah sie erstmals Installationen des engen Familienfreundes ihrer Mutter, Gregory Semitekolo, zusammengestellt aus weißen menschengroßen Figuren und Klang.

Die Familie lebte mal in Athen, mal in Chania auf Kreta. Auch in Chania wurden Kunstausstellungen besucht. Bereits als Kind bestaunte und erfasste Athina hier Gemälde von Gaitis, Fasianos, Mytaras, Skulpturen von Gabriella Simosi, Parmakelis und Keramikarbeiten von Vernardaki und vielen anderen. Bei Besuchen des Sommerhauses ihrer Tante konnte sie Gregory Semitekolo und dessen Frau Nelly vor allem als Menschen und Freunde und nicht nur als Künstler kennen lernen. Schöne Erinnerungen an einen noch bei weitem breiteren Freundeskreis, den ihre Mutter und ihre Tante seit ihrer Jugend hatten.

Obwohl sie vor allem Kunstgeschichte liebte, trat Athina später ins Marketing und in die Welt der sozialen Medien ein, hatte aber immer die bildende Kunst im Hinterkopf. Während ihres Bachelorstudiums in Marketing und Betriebswirtschaft belegte sie viele Kunst- und Archäologiekurse. Sie erkannte, dass sie das, was andere in und über Kunst nicht verstehen mochten, bereits schon allein durch das Kunstbuch ihrer Kindheit kannte.

Die Jahre, die ihren späten Twen-Zeiten folgten, waren Jahre des persönlichen Glücks und der Tragödie. Allen Widrigkeiten zum Trotz investierte Athina immer wieder Geld und Zeit, um Kunst zu studieren, Kunstbücher zu kaufen, Ausstellungen zu besuchen, Kunstkurse zu belegen.

Heute lädt sie mit ihrer Website und dem Projekt athina´s alle Kunstliebhaber und Künstler ein, persönlich beizutragen, die bildende Kunst neu zu definieren als:

  • Spiegel der positiven und negativen Aspekte der modernen Gesellschaft
  • Quelle der Stärkung von Gemeinschaften und sozialen Minderheiten
  • Katalysator für soziale, politische und ökologische Veränderungen
  • Akt des Widerstands gegen den Status quo
  • Sprache ohne Grenzen in einer multikulturellen modernen Gesellschaft.

 

#athinas

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